AutoGrid® in-process
Ermittlung von Umformgrenzen
AutoGrid® in-process
Ein herausragendes Merkmal der AutoGrid® Technologie ist, mit dem gleichen 4-Kameraprinzip und identischer Auswertemethodik für beide Einsatzfälle der Formänderungsanalyse zum Einsatz kommen zu können: die Kennwertermittlung im Materialtestlabor und die Analyse von umgeformten Teilen. Damit sind Ergebnisse aus beiden Messanwendungen mit hoher Zuverlässigkeit direkt vergleichbar.
Das AutoGrid® in‑process System bietet die ideale Lösung für die Integration in eine Blechprüfmaschine. Hier stellt die Auswertung von FLC-Versuchen eine typische Anwendung dar. Aber auch bei anderen Einsatzfällen, wie z.B. die Ermittlung von Fließkurven im Bulge-Test, hat sich diese Systemlösung bewährt.
Das AutoGrid® in‑process System erlaubt es, Umformvorgänge in der Bewegung aufzunehmen und auszuwerten, wenn der zu analysierende Bereich während der Umformung für die Kameras optisch zugänglich ist. Das ermöglicht eine zeitabhängige Auswertung von Materialprüfversuchen, z.B. bei der Ermittlung von Grenzformänderungskurven (FLC). Der Bildeinzug aller vier Kameras ist exakt synchronisiert und erfolgt mit einer einstellbaren Belichtungszeit (z.B. 1/100 Sekunde), um die Auswertung während der Bewegung des Messobjekts zu ermöglichen.
Es sind Bildaufnahmeraten von bis zu 20 Bildverbänden pro Sekunde möglich. Bei der für die Bestimmung von FLCs üblichen Stempelgeschwindigkeit von 1-2 mm/s ist damit eine zeitliche Auflösung des Stempelweges von mindestens 0,1 mm erreichbar. In vielen Fällen sind bereits geringere Bildaufnahmeraten ausreichend. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, analoge Messwerte wie z.B. den Stempelweg und die Kraft parallel zum Bildeinzug aufzuzeichnen. Mit diesen Messwerten kann auch der Beginn des Bildeinzugs bei Erreichen vorzugebender Werte, wie z.B. Stempelweg oder Kraft, automatisch gestartet werden.
Nach dem Umformvorgang ist die gesamte Bildsequenz gespeichert und steht zur weiteren Analyse zur Verfügung. Durch schrittweises Anzeigen der Sequenz kann der Nutzer den Zeitpunkt auswählen, der für die Bestimmung der FLC zugrundegelegt werden soll, z.B. den Bildverband vor der kritischen Einschnürung bzw. vor dem Riss. Ein Schnellstopp der Prüfmaschine und indirekte Schlussfolgerungen aus Dehnungsanalysen nach dem Werkstoffversagen sind damit nicht notwendig. Mit dem AutoGrid®-System liegen die Ergebnisse ca. 5 Minuten nach den Testversuchen vor. Die Ergebnisse der verschiedenen FLC-Probenformen werden automatisch im Grenzformänderungsdiagramm als FLC-Punkte dargestellt. Die FLCs können als Polygonzug oder mit Spline-Funktionen interpoliert dargestellt und als Datenfile exportiert werden.
AutoGrid® in‑process ist ein Werkzeug zum schnellen und objektiven Auswerten von FLC-Versuchen, mit dem das Umformvermögen von Blechen bestimmt, geliefertes Blechmaterial überprüft und geeignete Materialdaten für die numerische Simulation bereitgestellt werden können. Die implementierten Auswertemethoden entsprechen den Vorgaben der ISO 12004. Der flexibel anpassbare Messkopf erlaubt den Einsatz des AutoGrid® in‑process Systems auch für andere Materialprüfversuche, wie z.B. den Zugversuch, Bulgetest oder Rohrberstversuch.
Technische Spezifikationen: